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Hypercars sind „bunte Litfaßsäulen mit Gewichtsproblemen“ (Gelesen: 574 mal)
Max Le Mans 1996
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Motorsportler
Beiträge: 4809
Wiesbaden
Hypercars sind „bunte Litfaßsäulen mit Gewichtsproblemen“
14.06.24 um 15:21:44
 
Die nachfolgenden Zitate stammen aus der Kommentarsektion von Motorsport-Total.com. Ich würde diese Bemerkungen gerne zur Diskussion stellen, weil sie m.E. die Entwicklung der letzten Jahre ziemlich gut pointieren.

Zitat:
[...], scheinbar interessieren sich viele Fans gar nicht für technische Hintergründe. Es reicht wohl aus, wenn farbig und lustig beklebte Boliden sich im Kreis drehen. Marketing regiert inzwischen alles und auch im Rennsport hat sich die WWC-isierung durchgesetzt - Show geht über alles.


Zitat:
Ich bin des öfteren in Spa. 2023 war es mit einem Mal voll mit Rotkäppchen, mit zweien kam ich etwas ins Gespräch, die wussten nix über die BoP. Die konnten sich vermutlich auch völlig unbeschwert über den geschenkten LeMans-Sieg freuen.


Zitat:
Die LMP1 haben für modernen Motorsport, der natürlich größtenteils Marketing ist, sehr viel technologischen Nutzen gebracht, v.a. auf der elektrischen Seite. Einerseits die Batterieentwicklung, da sind große Summen reingeflossen, andererseits Regelstrategien wie Torque Vectoring. Die aktuellen Kisten sind bunte Litfaßsäulen mit Gewichtsproblemen dagegen.


Ich habe die Balance of Performance lange verteidigt, weil das Einstufungssystem dem GT-Sport letztlich zu einer dauerhaften Hochkonjunktur verholfen hat, die zur Jahrtausendwende wohl undenkbar war. Mittlerweile sehe ich das aber gänzlich anders. Insbesondere im Hinblick auf Le Mans.

Ich versuche immer wieder, die Rennen unvoreingenommen und unbefangen zu schauen. Aber: Die Hypercar-Klasse ist doch einfach nur ein schlechter Scherz. Ja, die Leistungsdichte ist immens. Berücksichtigt man allerdings deren Zustandekommen, das Sandbagging der Teilnehmer und die Politik des ACO (Stichwort: „Maulkorb“), dann ist das doch ein sehr hoher Preis für eine „gute Show“.

Und dennoch haben die Organisatoren es geschafft, die Hypercar-Rennen als „Golden Era“ zu vermarkten. Die (neu hinzugekommenen) Fans beten es in den Kommentarspalten der sozialen Medien nach und werden nicht müde zu erwähnen, es sei ja so viel besser als Formel 1. Ich denke auch nicht, dass es sich in Zukunft ändern wird. Ein Zurück ist im Interesse keiner Partei – weder für Veranstalter und Hersteller, noch für die „naiven“ Fans, welche begeistert ein drehbuchbasiertes Rennen verfolgen: „Ferrari gewinnt das Race of the Century sechzig Jahre nach dem letzten Le-Mans-Sieg.“

Wow, ich habe Gänsehaut.

Für Motorsportpuristen ist es einfach nur Rotze. Ich lege mich – steile These – fest: 1998/99 und 2015/16 waren die Peaks. Besser wird’s nicht mehr.
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« Zuletzt geändert: 14.06.24 um 15:23:36 von Max Le Mans 1996 »  

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KOTR
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Beiträge: 5969

Re: Hypercars sind „bunte Litfaßsäulen mit Gewichtsproblemen“
Antwort #1 - 14.06.24 um 16:20:21
 
Im Wesentlichen stimme ich Dir zu. Ansonsten mag ich zu dem Thema nix mehr schreiben, ich hab mich oft genug dazu ausgegöbelt.
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956er
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GT-Eins Forums-User
Beiträge: 1368

Re: Hypercars sind „bunte Litfaßsäulen mit Gewichtsproblemen“
Antwort #2 - 14.06.24 um 16:51:42
 
Würde sagen 67 oder 70/71 sowie 89-91 waren neben 98/99 Peaks bei den Sportwagen. Die LMP1-Hybrid waren zwar sicher vollgestopft mit Technik aber im Grunde hat ja auch jeder sein eigenes Reglement bekommen, was dann mehr oder weniger als BOP gegriffen hat.

Warum sollte ich aber heute noch auf konzeptionelle Überlegenheit setzen?

Was bringt ein schnell abzufertigendes Auto, wenn Ratel überall auf der Welt Mindeststandzeiten einführt?

Was bringt überlegene Lichttechnologie in der Nacht wenn Hornung das Rennen abbricht?

Was bringt ein Fahrzeug was super im nassen zu fahren ist wenn Eduardo F. bei 3 Tropfen das Safetycar schickt?

Was bringt ein ausgewogenes Konzept über die ganze Renndistanz wenn die IMSA-Offiziellen über FCY am Schluss alles zusammenbremsen?

Würdest du unter diesen Vorraussetzungen auf Alternative Konzepte setzen anstatt einfach auf konkurrenzfähige Rundenzeiten? - Ich würde mich auf jedenfall dagegen entscheiden und lieber für eine BOP plädieren. Für mich ist das Problem auch eher die Exkution selbiger als deren Existenz. Normalerweise müsste die Rennleitung/serienleitung unabhängig von den Teilnehmern über Technisches entscheiden und eine vollkommen unabhängige Institution hat über die BOP zu entscheiden um den politischen Einfluss zu minimieren.

Wenn cih ein Reglement ohne BOP etablieren wollen würde wäre mein Versuch erstmal durch Mindeststückzahlen und gewisse Vorgaben (z.B. Verkaufszahlen & -preise) die Möglichkeiten zum finanziellen Opportunismus bei den Teilnehmern zu beschränken, damit die einigermaßen auf Augenhöhe bleiben.

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Dirk
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Beiträge: 3006

Re: Hypercars sind „bunte Litfaßsäulen mit Gewichtsproblemen“
Antwort #3 - 14.06.24 um 17:20:27
 
Ich freue mich des Lebens und den ganzen Motorsport den ich noch zu sehen bekomme.

Ich komme mit den ganzen negativen (deutschen) Abwendungen schlecht klar.
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Dirk
 
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Ralli
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Prototypenfetischist

Beiträge: 7219
Nordeifel
Re: Hypercars sind „bunte Litfaßsäulen mit Gewichtsproblemen“
Antwort #4 - 14.06.24 um 20:19:38
 
Dirk schrieb am 14.06.24 um 17:20:27:
Ich freue mich des Lebens und den ganzen Motorsport den ich noch zu sehen bekomme.

Ich komme mit den ganzen negativen (deutschen) Abwendungen schlecht klar.

Da sind wir schon zwei. Nehmt doch bitte die paar Jahre Verbrennersport noch mit Freude mit, die „guten alten Zeiten“ kommen eh nie mehr wieder. Die BoPperietis bringt uns immer wieder sehr spannende Rennen, genießt den Moment, aber hört bitte mit der Jammerei darüber auf. Mich stört viel viel mehr die Bürokratisierung, Regeln für jeden Mist, das ist echt überflüssig. Da ist BoP im Vergleich sogar positiv. Und noch was: Auch ich durfte in Spa einigen „Novizen“ zuhören. Highlight: „Boah ey, keinen Crash gesehen heute, was ne Sche…serie.“ Oder: „Wie schnell sind die überhaupt? Über 200! Echt? Krass!“ Ich stand daneben und hab mich fast geschämt….
Lange Rede kurzer Sinn: Ich freue mich über noch ein paar spannende Rennen, und wenn die Ladekabel für die E-Motoren auf dem Boxenboden liegen, dann schaue ich Retrovideos, und sonst nix mehr.
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VIPERfan 89
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Re: Hypercars sind „bunte Litfaßsäulen mit Gewichtsproblemen“
Antwort #5 - 14.06.24 um 20:55:47
 
Ich Sehe das Genauso wie Dirk und Ralli.
Ich mache mir Null Kopf darum wie und Warum ein Spannendes Rennen Zustande kommt und Freue mich einfach das es So ist und so Lange es noch ist.

Für mich war 2023 das erste Gute 24iger in Le Mans seit einer Ewigkeit.
Die Jahre 2011-2022 waren für mich einfach von Jahr zu Jahr Uninteressanter bis es zum Schluss so war dass, das Rennen nur mehr so Nebenbei im Hintergrund lief.
Für mich war der Peak von 1996-2005 und mit aushaltbaren Abstrichen bis 2010.

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« Zuletzt geändert: 14.06.24 um 20:56:48 von N/V »  
 
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skyray
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Beiträge: 567

Re: Hypercars sind „bunte Litfaßsäulen mit Gewichtsproblemen“
Antwort #6 - 14.06.24 um 21:11:54
 
Das letztes Jahr ein gutes Rennen war da stimme ich dir zu, das lag aber auch am Wetter….

Beim Rest allerdings nicht. Vor allem ab 2000 war mit ziemlicher Sicherheit klar wer gewinnt, wobei es schon auch Ausgaben gab wo dem nicht so war.
2009/10,11. oder mit Audi/Porsche/Toyota.


Die Medaille hat eben 2 Seiten. Das Feld rückt einerseits zusammen, andererseits gibt’s keinen klaren Seriensieger mehr. Und wie oben geschrieben wird gute Arbeit in allen Bereichen nicht mehr gewürdigt oder durch die BOP oder woanders mit Standzeiten in der Box obsolet gemacht
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"Ein Auto ist erst dann schnell genug, wenn man morgens davor steht und Angst hat es aufzuschließen."  (Walter Röhrl)
 
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Eddy
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Re: Hypercars sind „bunte Litfaßsäulen mit Gewichtsproblemen“
Antwort #7 - 15.06.24 um 19:57:02
 
Die Behauptung, dass die LMP1-Hybride sonderlich viel Relevanz für die Serie hatte, halte ich auch für gewagt. Ist auf jeden Fall nicht so, dass Audi, Porsche und Toyota bessere Akkus oder Torque Vectoring in Serienautos gebracht hätten als die Konkurrenz.

BMW als Beispiel für einen der Vorreiter von E-Autos und Hybride in Serie (i3, i8) hat zu der Zeit kaum professionellen oder besser gesagt komplexen Motorsport betrieben

Motorsport ist heutzutage immer in erster Linie Marketing
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