@VIPERfan 89
Das scheint tatsächlich bei einigen kleineren Teams einer der Gründe zu sein, warum man sich zurückzieht.
Man braucht sich nur mal die "Auto-Scooter"-Aufnahmen weiter oben ansehen. Es ist ja leider kein Einzelfall.
Zwar passiert das nicht am laufenden Band, aber es gibt immer wieder diese Situationen.
Auf der anderen Seite ist es auch nicht einfach, eine "rote Linie" zu ziehen. Schließlich ist es Rundstreckensport.
Ich habe aber volles Verständnis für die sog. "Kleinen", die Privatiers, die Amateure oder wie auch immer man die Basis der VLN nenen will. Denn ohne diese Basis, auch keine VLN.
@KOTR hat das in seinem Kommentar weiter oben ganz gut ausgedrückt.
KOTR schrieb am 15.09.22 um 17:59:29:Ende der 90er öffnete man das Feld für GT-Fahrzeuge (eigentlich alles, womit jemand fahren wollte), und speziell die 24h wurden zu einem Event mit deutlich größerer Öffentlichkeit, in dem 20 Jahre alte Gr. H-Knallbüchsen gleichberechtigt neben Zuffenhausens neuester GT-Waffe und alte Ringhaudegen mit dem Dreck der letzten 30 Jahre unter den Fingernägeln mit den großen Namen des bundesdeutschen Nachkriegmotorsports im selben Feld fuhren. Aber alles Leute, die irgendwie eine Geschichte mit dem Ring erlebt und ihn sich erarbeitet haben. Die Porschetreiber wußten die Nöte des 1300er Mini-Treters und gaben ihm den notwendigen Raum.
Dann kamen die ersten, die den großen Zeh ins Wasser steckten und mit GT3-Fahrzeugen auf der Nordschleife rumexperimentierten. So weit, so gut. Aber dann entdeckten die Werke das Prestige der 24h, nachdem man sie früher mal als Kirmesrennen abgekanzelt hatte. Nur die kamen jetzt zunehmend mit Leuten an die Nordschleife, die eine exzellente Auffassungsgabe haben und unterstützt durch Coaching in Rekordzeit die Strecke lernen, dabei aber nicht mit den Umgang mit den anderen Akteuren in diesem speziellen Umfeld vertraut geworden sind. Für die es nicht ein Grund ist, wachsam zu sein, wenn der Fahrer vor einem zögert, sondern eine Gelegenheit ist, die genutzt werden muß. Die sich dabei nicht entblöden, aus eigener Ignoranz oder im Sinne ihrer Arbeitgeber mal zu fordern, daß doch bitteschön die Privatiers mit ihren inadäquaten Autos von der Serie auszuschließen. Verstärkt wird das durch das BoP-Problem, welche die Autos so gleichartig macht, daß man permanent brutal hart fahren muß, wenn man bei der Musik bleiben möchte.
Und dann noch das Kundensportmodell, bei dem man sich in ein rennfertiges Auto einmietet und die Teams vorwiegend Dienstleister sind und das Auto eine beliebige Ware. Wer früher Mist gebaut hat, wußte genau, was der Gegenüber danach zu tun hatte, weil man selber für ein Auto verantwortlich war. Die Kunden, und auch die Werksprofis, haben damit nix mehr zu tun, weil die an der Strecke ankommen und haben ihr Auto da stehen. Und wenns kaputt ist, gibts beim nächsten Mal vielleicht ein neues. Die Arbeit erledigen ja andere...