Die 365 P-Fahrzeuge waren Kundenfahrzeuge mit dem 4,4 l-Motor. Sie waren in der Nummerierung etwas zurück. Das lag wohl daran, dass der erste 365 P 1965 auf Basis der Vorjahresprototypen (275 P und 330 P) aufgebaut wurde.
Als das Werk dann 1965 die 275 P 2 und 330 P 2 baute, wurde für die Kunden weitere 365 P hergestellt - jetzt aber auf Basis der P 2.
Die Fahrzeuge des Jahres 1966 wurden je nachdem als 365 P-66 oder auch als 365 P 2 bezeichnet, mit dem Fahrgestellt des P 2. Der Dachaufbau war aber an den 330 P 3 angeglichen (dem Werks-Prototypen des Jahres 1966).
Der "weiße Elefant" hat die Chassisnr. 0838. Eigentlich ist das die letzte Chassisnummer aller 365 P, der Wagen wurde aber bereits 1965 an NART ausgeliefert - allerdings mit der normalen 1965er Kurzheck-Karosserie. Die soll von Fantuzzi stammen. So fuhr der Wagen mit der Nr. 18 die 24 h von Le Mans 1965, mit Vaccarella und Pedro Rodriguez.
Er ist dann für die 24 h von Daytona 1966 auf den Stand der 365 P-66 umgebaut worden, also ähnlich dem 330 P 3. Das Rennen war das einzige, bei dem ein nennenswerter Erfolg heraussprang: Platz 4.
Bei den 12 h von Sebring im März 1966 ist das Auto drei Stunden vor Ende liegen geblieben und dabei abgefackelt.
Für Le Mans 1966 erhielt der Wagen eine neue Karosse von Drogo, weiß, mit Langheck. Die Frontscheibe hatte eine Viertelkugelform wie beim Werks-P 3. Außerdem hatte das Auto einen schräg stehenden Heckspoiler, der aber nicht über die ganze Heckbreite reichte, und am Außenheck kleine Flügelchen. So startete der Wagen mit der Nr. 18 in Le Mans mit Gregory und Bondurant, fiel aber leider aus. Der abgebildete Wagen dürfte daher das Le Mans-Fahrzeug von 1966 sein. Der Satz "the NART rebodied 365 P 2" muss wohl so verstanden werden, dass es das NART-Auto ist und dass es neu aufgebaut wurde. Nach meinen Unterlagen stammt die 1966er Karosserie von Drogo. Wenn ich richtig im Bilde bin, war es auch der einzige Langheck-Ferrari.
In gleicher Konfiguration fuhr das Auto die 24 h von Daytona 1967.
1967 blieb es bei der 1966er Karosse von Drogo. Für Le Mans wurde aber der schräg stehende Heckspoiler modifiziert, mit neuen Seitenblechen, auf denen der weiße Elefant zu sehen war. Die kleinen Flügelchen an der Seite waren auch weg. Wer diese Modifikationen vorgenommen hat, entzieht sich meiner Kenntnis. Da keine grundlegende Veränderung vorgenommen wurde, denke ich mal: NART. In Le Mans startete der Wagen mit der Nr. 26.
Ende 1967 wurde der Wagen noch einmal modifiziert, dieses Mal wieder von Drogo, mit einer flachen Front mit Luftleitflügelchen sowie einem quer stehenden, aber verstellbaren Heckflügel. Der Wagen war nicht mehr weiß (vermutlich rot, was aber auf dem Schwarz-weiß-Foto nicht zu erkennen ist
).
Als Pierre Bardinon den Wagen in den 70ern kaufte, ist er noch einmal umgebaut worden, und zwar von Fantuzzi zurück auf den Stand eines 365 P 2.